Этот сайт посвящён австрийскому певцу Фалько (Ганс Хёльцель) - Falco (Hans Hölzel). Здесь вы найдёте его биографию, фотографии, дискографию, переводы статей, тексты песен, видео и музыку, а также сможете пообщаться с другими поклонниками этого замечательного человека, так рано ушедшего из жизни.

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"FALCO Die Biographie" P.Lanz
7thButterflyДата: Понедельник, 2009-Ноя-02, 19:29 | Сообщение # 1
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Vorwort

Falco und Hans Hölzel, das war ein und dieselbe Person. Falco und Hans Hölzel, das waren aber auch zwei grundverschiedene Charaktere.
Psychoanalytisch gesehen das künstliche Über-Ich und das wahre Ich. Peter Lanz, der Autor dieses Buches, hat sie beide gekannt. Und er beschreibt beide „Ich“ treffend in diesem Buch.
Ich erinnere mich an einen verregneten Freitag im März 1986. Falcos US-Plattenfirma meldete sich am Telefon mit der Jubelmeldung: „Hans, jetzt bist du der Größte, die Nummer 1 in Amerika!" Falco hatte es mit „Rock me Amadeus" geschafft. Niemals zuvor war ein deutschsprachiger Sänger in den amerikanischen Pop-Olymp aufgestiegen. Wir versuchten, in einem Wiener In-Lokal eine Flasche Champagner aufzutreiben. Es kam nur Sekt auf den Tisch, aber uns reichte auch der billigere Sprudel, um diesen Triumph zu feiern.
Nur bei Hans Hölzel, als Kunstfigur Falco nunmehr ein Weltstar, wollte keine Feststimmung aufkommen. „Was ist los mit dir?" fragte ich ihn. "Jetzt beginnt eine verdammt schwere Zeit. Alle werden mich an dieser Nummer 1 messen", meinte er irgendwie verzweifelt. „Dieser Druck macht mich fertig..."
Kaum ein Erlebnis mit Falco ist so typisch für diesen zutiefst wienerischen Weltstar wie diese ehrliche Verzweiflung gerade im Moment seines größten Erfolges. Er war ein Perfektionist, von sich selbst zum Erfolg verurteilt, ehrgeizig und genial. Aber der Hans Hölzel dahinter war zutiefst menschlich, manchmal stark, manchmal schwach, gleichzeitig aber immer verletzlich und oft sehr einsam.
Auch wenn es seine Kritiker nie begriffen haben: Er hat die hohen Masßtäbe, die er für andere definierte, bei sich selbst am konsequentesten eingefordert. Und war selbst am meisten enttäuscht, wenn er ihnen nicht gerecht werden konnte. Wenn etwa ein Song floppte, weil er sein Publikum überfordert hatte. Oder wenn er das eine oder andere Glas Whisky leerte, obwohl er sich selbst Abstinenz verordnet hatte. Kurz und gut: Wenn Falco nicht so gut war, wie Hans Hölzel es sein wollte.
Dieser Hans Hölzel mußte zu Lebzeiten scheitern, trotz aller Erfolge, trotz allen Weltruhms. Er mußte scheitern, weil die selbstkreierte Kultfigur Falco viel zuviel Talent hatte und damit gleichzeitig auch überfordert war. Weil der sensible Hans Hölzel die oft unfaire Kritik nicht ertragen konnte, floh er vor den vielen „guten Freunden" und wohlmeinenden Kritikern schließlich auf eine Karibikinsel.
„Weißt du, mich werden sie in Wien erst richtig gern haben, wenn ich tot bin...", philosophierte er, als wir nach einem Fernsehauftritt nur wenige Wochen vor dem tragischen Unfall spät-nachts zusammensaßen. Jetzt haben sie ihn wirklich gern, nicht nur die Wiener, sondern auch alle anderen Kritiker, die ihn nie wirklich verstanden haben. Denn jetzt ist er auch tot, der Hans Hölzel. Aber der Falco, da bin ich mir sicher, wird das alles überleben.

Hans Mahr
 
7thButterflyДата: Суббота, 2009-Ноя-07, 18:58 | Сообщение # 2
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Prolog

Hans Hölzel, der unter dem Künstlernamen Falco im Popbusiness zu Weltruhm gelangt war, starb am Freitag, dem 6. Februar 1998, in seiner Wahlheimat, der Dominikanischen Republik in der Karibik.
Dieses Buch berichtet über ein unstetes, wildbewegtes Leben. Es entstand in zwei Phasen: Mitte der 80er Jahre, als Hans Hölzel kometengleich zum Erfolg kam und nicht nur die deutschsprachigen Hitlisten beherrschte, sondern ab erster Österreichischer Künstler überhaupt in allen drei großen amerikanischen Charts an der Spitze stand, wollte Hans Hölzel seine Erfahrungen weitergeben und - er war damals nicht einmal 30 Jahre alt - Rechenschaft ablegen. Er schrieb im August 1986 in einem begleitenden Vorwort: „Hin und wieder wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, meine Memoiren tu schreiben. Ich sagte dann immer nein, es ist viel zu früh für Memoiren, ich bin noch nicht 60. Andererseits verstehe ich gut, daß viele Menschen, die meine Musik mögen und sich mit meiner Person auseinandersetzen, mehr über mich wissen möchten.
Und deshalb ist dieses Buch mein Buch.
Der Autor, Peter Lanz, hat viele Tage lang mit mir Gespräche geführt und dann versucht, ganz ehrlich, ohne zu beschönigen oder zu verfälschen, diese Interviews zusammenzufassen und über die ersten 30 Jahre meines Lebens zu schreiben. Es ist eine kritische Auseinandersetzung mit meiner Arbeit, meiner Karriere, ja, mit mir geworden. Es erzähle von meinen Songs, meinen Träumen und Enttäuschungen."
Falco autorisierte diese Biographie.
Wenige Tage vor seinem 41. Geburtstag verunglückte Hans Hölzel tödlich - das Opfer eines banalen, wenn vielleicht auch mysteriösen Unfalls. Die Hoffnung, die er 1986 mit nicht einmal 30 Jahren im Vorwort zu dem Buch ausgedrückt hatte, "ich kann keine Memoiren schreiben, weil ich heute nicht einmal Bilanz einer Halbzeit meines Lebens ziehen kann", erwies sich als trügerisch. Nicht einmal zwölf Jahre nachdem er das niedergeschrieben hatte, war Falco tot.
Als Hans Hölzel praktisch über Nacht zum Star wurde, fanden sich Jugendliche auf der ganzen Welt in seinem Image wieder. Sie haben ihn nie vergessen; Schon Stunden nach seinem Tod war die Internet-Homepage Falcos mit bestürzten Statements aus aller Welt gefüllt. Zu seiner Beerdigung auf dem Wiener Zentralfriedhof kamen zehntausend Menschen, seine letzte Platte „Out Of The Dark" ging in mehreren Ländern sofort in die Charts. Auf diesem Album sind neun Lieder von Falco ausgewiesen. Wenn man nach dem letzten Lied, „Naked", eine Minute und 41 Sekunden wartet, kommt ein sogenannter „Ghosttrack", ein Song, der nirgendwo angeführt ist und auf eine sehr sarkastische Art Falcos Beziehung zur Karriere, zum Reichtum und zu Frauen beschreibt. Es heißt im Text: «Der Millionär, der hat es schwer". Unter anderem rappt er über das Geld: „Man muß es nur besitzen, um es zum Fenster rauszuwerfen... Man kann bekanntlich alles, auch die Liebe, dafür kaufen."
Falco war die vollendete Verkörperung einer stetigen Auseinandersetzung. Eines Kampfes zwischen Unschuld und Erfahrung, zwischen Ironie und Gutgläubigkeit oder zwischen dem Willen und der Schwache. Er war in jeder Hinsicht ein Spiegel für eine ganze Generation. Er wurde für eine bestimmte Zeit nicht zum Mythos, weil er ohne Tadel war, sondern weil er unserer Zeit Andruck verlieh.
Nach seinem Tod wurde das Buch, das ich mit Hans Hölzel gemeinsam erarbeitet hatte, durch eine Fülle neuer Interviews mit Freunden und Zeugen der Zeit ergänzt und überarbeitet.
Ich habe der Versuchung widerstanden, die zahlreichen Spekulationen, die um seinen Tod wuchern, weiter anzureichern, sondern versucht, Berichte und fundierte Darstellungen wider-zugeben.
Bei den Vorarbeiten zu diesem Buch und bei dessen aktueller Überarbeitung waren mir viele Personen eine unerschöpfliche Quelle von Information und Inspiration, ihnen sei hier Dank gesagt.
Im Besonderen gilt der Dank Hans Mahr, Falcos Freund und Berater, sowie Horst Bork, Falcos Weggefährten und Geschäftspartner während vieler Jahre.
Marie-Louise Heindel danke ich, die mir immer wieder half, in zeitraubender Kleinarbeit scheinbar längst vergessene Ereignisse im Leben Falcos aufzuspüren und zu dokumentieren. Ich danke Conny Bischofsberger für ihre kenntnisreiche Hilfe. Frank Bender danke ich für die Unterstützung bei der Erstellung der Discographie.
Mein ganz besonderer Dank gilt Maria Hölzel, Falcos Mutter, für ihre Geduld und beredte Auskunftsbereitschaft während langer Gespräche.
Ich möchte nicht vergessen, Gerlinde Kolanda, die zahlreiche Interviews machte, zu danken, sowie Billy Filanowski für jene Zeit, die er opferte, um mitzuhelfen, dieses Buch zu erarbeiten.
Ein Tribut an Falco.

Peter Lanz,
München, im März 1998

 
7thButterflyДата: Суббота, 2009-Ноя-07, 19:03 | Сообщение # 3
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Начало первой главы
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Лютый_хомякДата: Пятница, 2011-Май-13, 13:07 | Сообщение # 4
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Musik liegt in der Luft
Dreh dich nicht um -oh, oh, oh
Der Kommissar geht um -oh, oh, oh
Es steht geschrieben
Und was Wahres hat es schon
Der Dumme lebt sich tot Nur mit Hirn kommst du davon, ja ja Willst du Vaters Lob Sein Auto Dazu Sprit
Dann mach in der Schule mit

1

Nichts wünschte sich Maria Hölze! so sehr wie dieses Baby.
Aber es hatte lange Zeit ganz den Anschein, als würde sie es nicht bekommen können. „Mir ist es", sagte Maria Holzel, „vom vierten, fünften Tag der Schwangerschaft an schon furchtbar schlecht ergangen. Mir war immer schrecklich übel, und ich hatte ziemliche Schmerzen."

Damals arbeitete sie als Geschäftsführern einer Filiale der »Habsburger'-Wäscherei im 14. Bezirk in Wien. All die hochfliegenden Karriere-Pläne ihres Mannes Alois Holzel platzten in den Kriegsjahren wie eine Seifenblase. Als Kind kam er zur Hitlerjugend und als Halbwüchsiger, nicht mehr als 15 Jahre alt, bekam er für die letzten Kriegstage eine Waffe in die Hand gedrückt, um — gemeinsam mit anderen Halbwüchsigen - als letztes Aufgebot Deutschland zu verteidigen. Danach blieb keine Zeit für Schule und Studium, Alois Holzel erwies sich zwar als technisch äußerst begabt, aber seine Eltern starben Ende der 4Oer Jahre, und er mußte danach trachten, möglichst schnell Geld zu verdienen.

Er machte eine Schlosserlehre und arbeitete sich mit verbissenem Abendstudium bis zum Werkmeister einer Maschinenfabrik empor. Marie Hölzel unterstützte ihn dabei.
Die Arbeit in der Wäscherei war für die schwangere Frau viel zu anstrengend, sie mußte sie aufgeben. „In den ersten Monaten nahm ich vier Kilogramm ab, es ging mir wirklich schlecht." Maria und Alois Hölzel wohnten in einer etwa 70 Quadratmeter großen Mietwohnung in der Ziegenlofengasse im 5. Bezirk. Dieser Bezirk - Margareten - umfaßt eine Fläche von 203 Hektar, und zum damaligen Zeitpunkt war er mit nahezu 70.000 Bewohnern eines der dichtestbesiedelten Gebiete der Millionenstadt Wien.

Das Haus, in dem Alois und Maria Hölzel! Mitte der 50er Jahre wohnten, ist inzwischen längst abgerissen und durch ein neues und höheres ersetzt worden. .Wir hatten damals eine Küche, ein Schlafzimmer und zwei Kabinette. Es gab kein Bad in der Wohnung, aber mein Mann ließ eine Duschkabine neben der Küche installieren", sagte Maria Hölzel.

Margareten war zu jener Zeit ein bürgerlicher Bezirk, der einerseits vom Gürtel, andererseits von der Wiedner Hauptstraße und der Wienzeile begrenzt wird.
Im September 1956 wurde Maria Hölzel mit einem Blutsturz in die Frauenklinik Gersthof eingeliefert. .Ich war im dritten Schwangerschaftsmonat, und es ging ganz schnell." Die Ärzte stellten fest, daß Maria Hölzel mit Zwillingen schwanger gewesen war. »Ich war natürlich sehr deprimiert. Ich hatte mich so auf das Kind gefreut, und dann auch noch Zwillinge. Ultraschall-Untersuchungen wie heute kannte man 1956 noch nicht, und am Anfang der Schwangerschaft wußte mein Arzt nicht, daß ich Zwillinge erwartete." Der Arzt in der Klinik riet Maria Hölzel allerdings, noch einen Tag zur Beobachtung im Krankenhaus zu bleiben.
Am nächsten Tag wurde sie von einem anderen Arzt untersucht, der sie danach beruhigte: „Ihrem Kind geht es gut, Frau Hölzel, man kann deutlich die Herztöne hören."
»Aber sagen sie einmal Maria Hölzel war völlig konsterniert, »Sie müssen sich irren, ich habe mein Baby gestern verloren."
Und dann stellte sich heraus, daß es Drillinge gewesen waren, die sie erwartet hatte. Und ein Baby wuchs weiter in ihrem Leib.
.Für mich war es klar, daß ich alles tun würde, um dieses Kind zu behalten. In gewisser Weise wußte ich schon zu dem Zeitpunkt, daß ich kein Kind mehr haben wollte außer diesem."
Die Arzte warnten Maria Holzel vor Komplikationen. Am 5. März 1957 sollte - nach Berechnung des Gynäkologen - das Baby zur Welt kommen. „Aber trotz aller Ruhe, die ich mir selbst auferlegte, schien es im November schon zu einer Frühgeburt zu kommen. Ich kam wieder ins Krankenhaus und mußte tagelang völlig bewegungslos liegen."
Für Maria Holzel geschah ein kleines Wunder: „Ich bat die Ärzte, mir keine Spritzen zu geben. Ich wollte einfach der Natur ihren Lauf lassen. Und verblüffenderweise erlitten die Frauen in meinem Krankenzimmer, die eine Spritze bekommen hatten, eine Frühgeburt." Bei Maria Holzel ging es bis zum 19. Februar gut. Es war ein Dienstag, es war fünf Grad kalt und ziemlich windig. „Um sieben Uhr früh gingen die Wehen los." Da man mit allerlei Problemen rechnete, wurde in der Klinik der Operationssaal fur Maria Holzel gerichtet. „Wir warten bis um dreizehn Uhr", sagte ihr der Arzt, „wenn es bis dahin nicht da ist, machen wir einen Kaiserschnitt."

 
Лютый_хомякДата: Пятница, 2011-Май-13, 13:08 | Сообщение # 5
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Irgendwann im Laufe des Vormittags meinte Maria Holzel zu ihrem Mann: „Wenn es ein Mädchen wird, dann soll es Brigitte heißen, und wenn es ein Junge wird, dann Johann."

Es war ein Johann, der um 13 Uhr 15 das Licht der Welt erblickte. „Er brüllte vom ersten Moment an sehr laut. Die Hebamme reichte mir das Kind mit den Worten, 'Hier, Frau Holzel, da haben Sic Ihren Sängerknaben.' Er war ein süßes Kind, sehr vital und ziemlich schwer, er wog 4,95 Kilo bei der Geburt, und er war 54 Zentimeter groß." Am ersten Tag noch ließ Alois Holzel im Krankenhaus ein Foto von seinem neugeborenen Buben anfertigen. Nach den ganzen Aufregungen und Schrecken der letzten Monate waren sie auf ihr strammes Baby besonders stolz.

Viele Jahre später erzählte Maria Holzel ihrem Sohn davon, daß er der einzige Überlebende von Drillingen war. „Und er sagte mir darauf: 'Es ist merkwürdig, Mama, aber manchmal verspüre ich ein Gefühl, als ob die anderen bei mir wären, wie wenn noch einer da wäre, der mir hilft und sagt, dieses und jenes mußt du so und so machen.' Ich weiß nicht, ob er das wirklich ernst gemeint hat, damals, aber ich denke schon daß er so fuhlt."

Johann Holzel wuchs zu einem prächtigen Baby heran. „Einmal hat er in einer einzigen Woche ein ganzes Kilogramm zugenommen. Aber er schrie und brüllte in einem fort, und eines Tages fuhr ich mit ihm zum Kinderarzt und sagte: 'Der Bube plärrt die ganze Zeit so laut, er muß krank sein.' Aber der Arzt beruhigte mich nach der Untersuchung. Er ist kerngesund. Und wenn ein Baby so stramm zunimmt, ist es sicherlich nicht krank."

Früh fiel Maria Holzel das musische Empfinden ihres Sohnes auf. „Er hat wirklich alle Töne angeschlagen. Ich weiß noch, er war acht Monate alt und konnte noch nicht laufen, da krabbelte er jedesmal, wenn im Radio das Lied 'Anneliese, wann wirst du endlich einmal gescheiter', ein Schlager damals, gespielt wurde, hoch, hielt sich mit einer Hand an den Gitter-Stäben fest und versuchte mit der anderen Hand zu dirigieren. Und dann hat er noch im Takt dazu gekiekst."

Wenn die Eltern später mit ihm am Wochenende ins Grüne fuhren, verschwand er immer und rannte dorthin, wo gerade Musik erklang. „Wir waren oftmals in Purkersdorf, am westlichen Stadtrand von Wien. In den 50er Jahren gab es in vielen Orten noch betonierte Tanzflächen unter freiem Himmel, mit Lauben rundum. So auch in Purkersdorf. Und ich ertappte ihn oftmals dabei, wie der kleine Klecks ganz allein auf dem Tanzboden stand und zur Lautsprechermusik dirigierte. Nur wenn er merkte, daß ich ihn beobachtete, wurde er wütend. Das wollte er nicht."

In der Tat beherrschte das unverkennbare musische Empfinden die frühe Kindheit von Hans Holzel. Zu seinem vierten Geburtstag wünschte er sich ein kleines Akkordeon. „Wir haben ihm aber ein Klavier gekauft. Mit dem Akkordeon hätte es Probleme gegeben, weil er praktisch jedes Jahr ein neues, größeres Instrument benötigt hätte und mein Mann meinte, wenn einer Klavier spielen kann, lernt er das Akkordeonspiel ganz rasch.'

 
Лютый_хомякДата: Пятница, 2011-Май-13, 13:09 | Сообщение # 6
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Die angeborene Sensibilität für die Musik war so auffällig, daß sich die Eltern oft darüber Gedanken machten, woher der Bube das Talent wohl habe. Maria Holzel: „Ich glaube nicht, daß es in der Familie liegt, obwohl mein Mann ganz musikalisch ist und ich recht gut singen kann. Früher hätte ich für einen ganzen Chor die zweite Stimme singen können, ich habe sehr gern getanzt und hatte ein ganz gutes Gehör, aber mein Mann und ich waren beide längst nicht so musikbegabt wie Hans."

Als das Klavier angeschafft war, sahen sich die Eltern nach einer entsprechenden Lehrerin für ihren Sohn um. Sie fanden sie in der Pädagogin Maria Bodem, einer vornehmen älteren Dame, die in ihrer ausladenden Altbauwohnung in der Fillgra-dergasse, nur eine kurze Wegstrecke von der Ziegelofengasse entfernt, Unterricht gab.

Auf diese Zeiten gehen auch die ersten konkreten Erinnerungen Falcos zurück: „Die Frau Dr. Bodem war eine sehr nette Dame, vielleicht lebt sie heute sogar noch. Ich entsinne mich noch, wie ich immer an der Hand meiner Großmutter in dieses wunderschöne Jugendstilhaus geleitet wurde. Es war ein verführerisches Flair von Wohlstand und Ruhe, das diese Stunden begleitete. Sicherlich war es für meine Mutter auch ein Ausdruck der Grenzüberschreitung aus den kleinbürgerlichen Schichten in den Mittelstand; man schickte seine Söhne in den Klavierunterricht und brachte ihnen Englisch bei, noch bevor sie die erste Schulklasse besuchten."

Hans Hölzeis frühe Kindheit verlief in geordneten Verhältnissen. Weil sie ihren Sohn nicht allzu lange allein lassen woll ten, die Familie aber dringend Geld brauchte, übernahm Maria Hölzel einen Kaufmannsladen in der Ziegelofengasse. Sie verabscheute alles Gewöhnliche, und Hans wuchs unter peinlich genauer Beachtung seiner Manieren und seines Auftretens auf. Für Maria Holzel waren die ermunternden Worte der Klavierlehrerin ein Labsal: »Er kam kaum auf den Klavierschemel, aber er hat Talent", erzählt Maria Hölzel über das erste Lob der Lehrerin, und: .'Ich glaube', sagte die Lehrerin, 'er hat besonders für Beethoven ein Gehör."

 
Лютый_хомякДата: Пятница, 2011-Май-13, 13:09 | Сообщение # 7
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Innerhalb kurzer Zeit hatte er eine ganze Reihe von Musikstücken gelernt. Gr konnte zwar keine einzige Note lesen, doch „mit fünf Jahren spielte er bereits 35 Schlager zweihändig", erinnert sich Maria Hölzel.

Die Mutter muß sehr stolz auf ihn gewesen sein: »Wir haben ihn einmal zum Vorspielen an der Akademie für Musik angemeldet. Der Professor brachte ihn auf dem Arm heraus und sagte mir: 'Sie, Frau Hölzel, das ist ein kleiner Mozart.' Er betonte, er hätte solch ein absolutes Gehör in seiner Laufbahn noch nie erlebt, und er würde dringend darauf pochen, das Kind weiter ausbilden zu lassen."
Einmal, Hans Holzel ging noch nicht zu Schule, hörte die Mutter, als sie für eine Mittagspause heimkam, ihren Buben Klavier spielen. „Er spielte ganz toll den Schlager 'Was ist los mit der Frau?'. Den hatte er am Vormittag gehört und sich selbst beigebracht, er wollte mich damit überraschen. Es war wirklich faszinierend, er hörte Musik und konnte sie sofort nachspielen."

Später einmal wollte ihm ein gewisser Herr Wagner, ein Klavierlehrer, der bei Hölzeis um die Ecke wohnte, das Spiel nach Noten beibringen. Falco: „Ich habe es gehaßt. Ich hatte damals 'A Hard Day's Night' im Kopf und sollte die Cerny-Schule und Chopin-Preluden nach dem Metronom herunterspielen, es war schrecklich."

Im Rückblick auf die Kinderjahre meinte er später: „Es gibt Rabauken, und es gibt Kriecher. Ich war weder das eine, noch das andere. Ich war stur und ungezogen, aber ich rannte andererseits auch nicht mit den Buben im Park herum, um auf Bäume zu klettern oder mit dem Fahrrad auf seibstgebauten Sprungschanzen herumzutollen. Das war mir zu dumm, das hat mich nicht interessiert. Wenn ich jetzt behauptete, ich wäre stets ein Einzelgänger gewesen, ist das nicht richtig. Aber zeit meines Lebens war die Musik eine Art Regulativ für mich. Ich war nie in Cliquen, und ich war schon gar nicht Anführer einer Clique oder einer Bande. In der Volksschule sind mir meine Mitschüler bereits unglaublich unreif und dumm vorgekommen. Sie schlugen sich, sie warfen mit Steinen aufeinander, und ich sah in dem keinen rechten Sinn. In gewisser Weise war ich wahrscheinlich damals schon ein Außenseiter, und ich fühlte es deudich, ich konnte mit meiner Welt so lange gut auskommen, so lange ich ruhig war und zurückgezogen und es auf keine Konfrontation ankommen ließ. Ich war wirklich lange Jahre sehr verinnerlicht."

 
Лютый_хомякДата: Пятница, 2011-Май-13, 13:10 | Сообщение # 8
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Hans Holzel wünschte sich damals sehnlichst ein Tier. „Er wollte einen Hund oder eine Katze", erzählt Maria Hölzel, „er beschwor mich und versprach, daß er sich immer um das Tier kümmern würde. Er sagte: 'Mutter, der Hund könnte ja in unserer Badekabine schlafen, da würde er dich nicht stören.' Aber ich war immer dagegen, ich bin der Meinung, ein Tier braucht Auslauf, das leidet in einer Wohnung. Und ich sagte es ihm auch. Aber ich glaube, er hat es nie recht Uberwunden, kein Tier bekommen zu haben."

Die Großeltern väterlicherseits waren bereits tot, als Falco zur Welt kam. Zur Mutter seiner Mutter jedoch entwickelte er eine besonders innige, liebevolle Beziehung. Wenn Maria Hölzel in ihrem Laden beschäftigt war, kümmerte sich die Großmutter um den kleinen Jungen. Die Familie stammte aus Bad Tatzmannsdorf, einem namhaften Kurort im Burgenland, und Falcos Großmutter besaß noch ein Haus da, als er sechs Jahre alt war.

„Ich verbrachte viele Jahre lang den Sommer in Bad Tatzmannsdorf, und es sind tolle, aufregende Erinnerungen. Das Haus stand direkt am Hauptplatz. Ich konnte meine Großmutter damals überreden, mir einen Eumig-Plattenspieler zu kaufen. Ich war wirklich selig. Der Plattenspieler stand am Fenster, die anderen Kinder versammelten sich darum herum, weil die meisten von ihnen keinen solchen Apparat daheim hatten, und den ganzen Tag Uber dröhnten Elvis Presley, Cliff Richard und auch schon die ersten Nummern der Beatles, wie 'Love Me Do* und Please 'Please Me', und dann später die Stones, die Bee Gees, Beach Boys, alles quer durch den Rosengarten."

Sein größtes Erlebnis im September 1963 war natürlich die Einschulung in der Volksschule der Piaristen, einer seht angesehenen katholischen Privatschule in der Ziegelofengasse, nur wenige Schritte vom Wohnhaus der Familie Hölze! entfernt. Es gab damals auch Überlegungen, ob man den musikbegeisterten Buben nicht bei den Sängerknaben unterbringen sollte, um ihm dort eine solide Musikkarriere zu gewährleisten. Aber schließlich sperrte sich Maria Holzel gegen den Gedanken: „Mein Mann und ich arbeiteten, und ich hatte ohnedies wenig von meinem Sohn. Wenn er noch ins Internat gekommen wäre, hätte ich gar nichts von ihm gehabt."

Bei den Piaristen gab es ein Halbinternat, und damit schien gesichert, daß Hans so lange gut untergebracht war, bis Maria Hölze! nach Geschäftsschluß Zeit für ihn fand.
Zur Weihnachtsfeier - Hans Hölze! war gerade sechseinhalb Jahre alt - suchte man in der Schule Kinder, die ein Instrument beherrschten. Falco meldete sich zögernd, durfte vorspielen und war der Star dieser kleinen, improvisierten Feier. Damals zu Weihnachten 1963, während sich in Liverpool gerade John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Star daran machten, mit ihrer Musik völlig neue Akzente zu scnen war es der erste richtige, große Auftritt von Falco vor einet» größeren Publikum.

 
Лютый_хомякДата: Пятница, 2011-Май-13, 13:10 | Сообщение # 9
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Maria Holzel: ,Ich war natürlich auch zu der Feier eingeladen. aber ich konnte meinen Laden nicht schließen, und deshalb ging nur meine Mutter hin. Als sie nach Hause kam, war sie ganz aus dem Häuschen. Die Leute hatten getobt vor Begeisterung. wie der Kleine Klavier spielte. Der Höhepunkt war dann, als er den 'Donauwalzer intonierte."
Von diesem Moment an galt Hans Holzel auch in der Schule als eine An musikalisches Wunderkind. Wann immer eine Feierlichkeit im Haus stand, wurde er ans Klavier gebeten. Dieses Aufhebens um sein Spiel und das damit verbundene Begaffen seiner Person ärgerte Falco mit der Zeit. „Wenn Besuch zu um bm", erzählt Maria Holzel, .wollten die Leute natürlich den Buben spielen hören. Und wenn er wußte, daß sich Gäste an-gcugi hauen, verdruckte er sich schon vorher, oder er be-tdmor mich und tagte, ich solle ihn doch einmal in Ruhe las-itn. fj ließ sich höchstens dazu animieren, ein Lied zu spielen, dann war Schluß."

Zwei Anekdoten aus dieser Zeit sind Maria Holzel in Erinnerung: .Einmal kam seine Tante mit ihrer Gitarre und sagte, sie würde ihn bereiten, er tolle nur mal anfangen, Klavier zu spielen. Und Harn, der von der Kunst seiner Tante offenbar nid» viel hielt, sah ite strafend an und erwiderte: 'Laß mich nur machen, du kannst dann die Pausen spielen.' Und ein anderes Mal bat ihn ein Onkel, doch ein wenig vorzuspielen. Und Hans machte es wie immer, er spielte ein Lied, stand auf und ging. Der Onkel steckte ihm daraufhin 50 Schilling zu. Nachher sagte Hans zu mir: 'Wenn ich gewußt hätte, daß ich so viel Geld kriege, hätte ich schon noch mehr gespielt'."

Hans Holzel hatte schon als Bub einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und fürchtete nichts und niemanden, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte: Als ihm seine Klavierlehrerin einmal streng und liebevoll auf die Finger klopfte, weil er einen Melodienlauf überhastet gespielt hat, schlug er kurzentschlossen zurück. Aber solche Zwischenfalle konnten das gute Verhältnis zwischen der Lehrerin und Hans nicht trüben, Sic sagte immer wieder zu Maria Holzel: „Es macht einfach Spaß, ihn zu unterrichten, er hat das absolute Gehör."

 
Лютый_хомякДата: Пятница, 2011-Май-13, 13:12 | Сообщение # 10
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7thButterflyДата: Суббота, 2011-Май-14, 13:33 | Сообщение # 11
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Здорово, а то без Adobe с немецким языком, самая нудная работа - распознавание текста. А ты чем распознавал?
 
Лютый_хомякДата: Понедельник, 2011-Июн-06, 17:54 | Сообщение # 12
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У меня Abby fine reader. У тебя есть остальные сканы? у меня только до 23 страницы, если что присылай.
 
7thButterflyДата: Среда, 2011-Июн-08, 19:33 | Сообщение # 13
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У меня все сканы. Напиши в личку, на какой адрес скинуть.
 
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